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Habakuk stellte Gott unzählige Fragen. Ehrliche, tiefe, enttäuschte, klagende Fragen. Ging er damit zu weit? - Aber nicht doch! Im biblischen Buch Habakuk stellt ein Prophet aus dem Alten Testament eine Unmenge von Fragen. Das Besondere daran: Er stellt sie Gott. Und er geht dabei alles andere als zimperlich vor. Denn: Er versteht Gottes Handeln oft einfach nicht. Er lebt in der Zeit, als der Norden Israels ins Exil geführt wird, weil das Volk seinen Gott links liegengelassen hat. Habakuk ist mit dieser Strafe nicht einverstanden, weil aus seiner Sicht ja nicht alle seine Weggenossen sich von Gott abgewendet haben. Und deshalb fragt er sich, warum auf dieser Welt die Gerechten ebenfalls leiden müssen. Und warum viele Leute im Süden des Landes, die doch viel mehr Dreck am Stecken haben, nicht bestraft werden. Wo, bitte sehr - sagt sich Habakuk -, bleibt denn da die göttliche Logik?! Wenn Habakuk sich in der Welt umsieht, entdeckt er nur Unrecht und Gewalt. Die Babylonier töten, plündern und zerstören. "Wie kann Gott sie nur gewähren lassen?", fragt er sich. Der Autor Leo Bigger kennt ähnliche Fragen aus eigener Erfahrung. Und anstatt die Faust im Sack zu machen, ist er einer, der gerne - und ohne die Hand vor den Mund zu nehmen - mit Gott spricht. Frei Schnauze, sozusagen. Das ist der Reiz dieses Buches. Ohne fromme Floskeln wendet er sich wie Habakuk ganz ehrlich und auf den Punkt direkt an Gott und bewirkt durch seinen authentische und vielleicht auch "freche" Art, dass er - und wir! - Gott ein gutes Stück näherkommen und ihn auch besser verstehen. Dieses Buch ist für all die geschrieben, die sich nach einer leidenschaftlichen, ehrlichen Kommunikation und Beziehung mit Gott sehnen.